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STREETWORK IN BUKAREST

Verzweifelte ohne Obdach

Fünf Fahrstunden von uns entfernt, verband uns Moise, unser langjähriger Wegbegleiter, mit den menschlichen Katastrophen am Bukarester Bahnhof. Es gibt Anlaufstellen für Obdachlose, wo sie Erste Hilfe finden, aber dorthin schaffen sie es nicht – oder sie haben Hausverbot. Auf Drängen von Moise begannen wir wieder mit Streetwork: eine Wärmestube, Waschgelegenheiten, eine Kantine und ein Raum, in den die Straßenmenschen ihre Sorgen bringen können. So ist unser Projekt Casa Luisa vom Himmel gefallen, wo wir uns doch auf unser Werk in Transsylvanien beschränken wollten.

Die Streetwork in Bukarest haben Fabian Robu und Lucian Biru begonnen. Jeden Tag gehen sie zum Bahnhof und Umgebung, zur Piața Matache. Die Straßenmenschen erwarten sie, oft mit Fragen und Bitten, mit Hunger, auch mit offenen Herzen. Sie haben Sehnsucht nach Wärme, Ruhe, Gemeinschaft. Die Freundschaft stärkt sie. Fabian hört zu, beruhigt, vermittelt, verbindet Wunden, bringt sie zum Arzt oder ins Spital. Manchen hat er eine einfache Unterkunft vermittelt.

In der Casa Luisa, in der Nähe vom Bahnhof, ist die Basis für Streetwork. Am Nachmittag kommen viele ins Haus. Es gibt Tee und Brote. Sie können duschen und sich in den kalten Wintertagen aufwärmen. In der Kapelle versammeln sie sich zum Gebet. Auch das Singen wärmt, viele Bitten und Sorgen werden zum Himmel geschickt, es gibt auch Freude und Dank. Mit diesen Kräften schaffen es vielleicht doch einige, von der Straße wegzukommen.

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