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Von der Gefahr der falschen Freunde

Wo bist du in einer Gesellschaft, die dich gefährdet oder hinunterzieht? Wer sind die Freunde, die du deinen Kindern wünschst?

Die Männer von Sodom aber waren sehr böse und sündigten vor dem HERRN.
Gen 13,13

Große Erleichterung: Das Schuljahr ist abgeschlossen. Obwohl sie viele Wochen abwesend war, hat die vierzehnjährige Paula den Aufstieg in die nächste Klasse geschafft. Damit hatten wir nicht mehr gerechnet. Mit viel Widerwillen hatte sie aufgeholt, was möglich war. Es waren schwierige Abende und Wochenenden, an denen wir viel mit ihr kämpfen mussten. Jetzt sind Ferien, und Paula ist froh, dass sie nicht für Nachprüfungen lernen muss. Wir genießen es zu wandern, und Paula will schwimmen lernen. Sie ist glücklich.
Vor einigen Wochen saß Paula bequem auf dem Sessel, die Füße auf einem Schemel. Aus ihrer Hosentasche fiel eine Zigarette auf den Boden. „Was ist denn da los, Paula, du rauchst?“, fragte ich sie. Knallrot im Gesicht, senkte sie den Blick zum Boden. Dann begann sie zu erzählen. Im März war sie vom Jugendamt in eine Aufnahmestation gebracht worden. Unerträglich lange Prozeduren begannen, um die familiäre Notlage einzuschätzen und eine – angebotene – Lösung anzunehmen, nämlich dass Paula bei uns eine Pflegemutter finden solle. Wochenlang war das Mädchen mit anderen Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen in diesem Haus eingesperrt. Es gab keine Betreuung, keine Beschäftigung, keine Schule. Keine Aufsicht, die auf die Jugendlichen schaute. Sie waren sich selbst überlassen. Die jungen Burschen rauchten und für Paula gab es gar keine Möglichkeit, sich abzugrenzen. Sie rauchte mit ihnen und gefiel sich darin. In den vielen langweiligen Stunden probierten sie alles miteinander. Paula erzählte mir von den Drogen, die sie konsumiert hatten – „Mehl“, „Schokolade“, chemische Mischungen, die sie schnüffelten. Der Ort der Rettung erwies sich als gefährliche Umgebung. Paula beschrieb mir alles, auch wie sie sich danach gefühlt hatte. Schrecklich war das, erinnerte sie sich. Aber vom Rauchen komme sie nicht mehr weg, meinte sie. Sie rauche schon seit fünf Monaten, jetzt sei sie abhängig. „Willst du nicht versuchen, aufzuhören?“ Paula schluckte. Die Herausforderung war zu groß.
Jetzt in den Ferien frage ich sie: „Und, musst du noch rauchen?“ Paula lacht. Alles vorbei. Sie läuft zum Wasser, springt hinein und rudert mit den Armen. Sie hält sich über Wasser!

Paula war im letzten Augenblick der gefährlichen Umgebung entkommen. Sie hat am eigenen Leib erlebt, wie es Lot in Sodom ergangen ist. Im scheinbar fruchtbaren Land stieß er auf verdorbene Menschen. Am Ort, der Paula retten sollte, begegnete sie gefährlichen Menschen, von Drogen zerstört waren sie schon so tief unten, dass sie auch die naive Paula hinuntergezogen haben.

Wo bist du in einer Gesellschaft, die dich gefährdet oder hinunterzieht? Wer sind die Freunde, die Du deinen Kindern wünschst?