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UNGLAUBLICHE GASTFREUNDSCHAFT

“Mit Ruth Zenkert zog ich im Jahr 2012 nach Transsilvanien, wo es in vielen Dörfern Slums der Romas gibt. Von dort waren viele unserer Straßenkinder gekommen. Wir wollten an die Wurzel gehen, dorthin, wo die Not herkommt. Unserem neuen Werk gaben wir den Namen ELIJAH. Der Prophet Elijah heilte Kranke, er erweckte das tote Kind einer armen Witwe zum Leben und er gab den Hungernden zu essen. Allerdings verlangte er, bevor er half, etwas von der Witwe. Mit dem letzten Mehl und Öl, das sie im Topf hatte, sollte sie für ihn Brot backen. Sie, die dem Hungertod nahe war, sollte dem Gast zu essen geben. Elijah ließ die Witwe wissen, dass sie etwas zu geben hatte. Dass sie nicht armselige Empfängerin, sondern Gastgeberin war.
Noch heute staune ich, wenn ich in die armseligen Hütten der Roma-Familien komme. Wie viele Kinder und Verwandte leben da in einem einzigen Raum! Es gibt keinen Strom und kein Wasser, Wände und Dach sind undicht. Laute Musik, spielende Kinder, Cola und Schnaps auf dem Tisch. Unglaubliche Gastfreundschaft. Ein farbiger Wandteppich mit dem Motiv des letzten Abendmahles oder des guten Hirten ziert in der Hütte die Wand und verdeckt die Löcher. Hier ist Jesus zuhause, er empfängt mich in der Armut mit einer Fröhlichkeit, die jenseitig ist.” – P. Georg Sporschill SJ